In schwierigen Zeiten, zeigt sich die Fähigkeit das Herz offen zu halten besonders. Gerade derzeit erfahren wir immer wieder und leider auch immer öfter, dass die Mitmenschen sich mehr und mehr in sich zurückziehen. Es wird eng nach dieser langen Zeit der Ungewissheit und ja auch teilweise Hilflosigkeit.

 

Wir werden dünnhäutig und bekommen immer weniger mit, was in dem Mitmenschen vorgeht, weil wir selbst so sehr mit unserem momentanen Zustand beschäftigt sind.

 

Das Herz zu öffnen und dem Gegenüber weiterhin wertschätzend entgegen zu treten, ist derzeit für viele von uns nicht einfach.

Dabei wäre genau das, das Richtige um weiterhin in Harmonie mit uns und den anderen zu sein.

Denken wir doch mal zurück und sind ehrlich zu uns selbst. War es früher so schlimm, wenn einer meiner Mitmenschen eine andere Meinung hatte, wie ich selbst? War deshalb die Beziehung, die Freundschaft etwa weniger wert?

 

Gerade diese Situation bereichert ja auch oft die Beziehungen zwischen Menschen, wenn nicht beide einer Meinung sind. Es wird diskutiert und geredet und selbst, wenn es keinen gemeinsamen Nenner gibt, so kann doch der Eine den Anderen mit seiner Meinung weithin akzeptieren.

 

Im Yoga Sutra des Patanjali heißt es im Kapitel 1-33:

Maitri–karuna–muditopeksanam sukha–duhkha–punyapunya–vishayanam bhavanatas citta prasadanam

 

Der Geist wird geklärt durch Kultivierung von Freundlichkeit, Empathie, Zufriedenheit sowie Gleichgültigkeit gegenüber Freude, Leid, Erfolg und Misserfolg

 

Sriram erläutert das 33. Sutra des Kapitel 1 so:

Sich freuen, wenn andere Glück haben; ihnen zur Seite stehen, wenn sie leiden; sich für ihre guten Seiten begeistern und ihre schlechten betrachten, ohne sie zu verurteilen: Dadurch werden Fühlen und Denken klar.

Das Herz ist weit und bereit, den anderen so zu sehen, wie er ist.

Herzen bauen Brücken, offene Herzen verbinden Menschen miteinander, sanfte Herzen haben Mitgefühl für die jeweilige Situation des Gegenüber, gerade in diesen Zeiten ist die Gemeinschaft ein so wertvolles Gut.

Das Licht in unseren Herzen vermag auch in den Herzen unserer Mitmenschen diese Klarheit zu entfachen.

 

Wie zufrieden könnten wir miteinander leben, wenn wir uns nicht gegenseitig dieses Licht durch Missgunst und Intoleranz auslöschen würden?

 

 

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Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrit

• maitri = Freundlichkeit / Liebe;
• karuna = Hilfsbereitschaft / Mitempfinden;
• mudita = bestärkende Zuwendung / Ermutigung / Begeisterungsfähigkeit;
• upeksa = vergebungsvolles Hinwegsehen /  verständnisvolles Abstandhalten;
• sukha = Freude, Glück; glückliche Situation;
• duhkha = Leid, Elend; unglückliche Situation;
• punya = Tugend; (Zeit des) Erfolg(s);
• apunya = Laster; Misserfolg; Untugend;
• visaya = Ziele;
• oder zusammen: apunya visaya = eine missglückte Situation;
• bhavana = durch Kultivierung von Haltungen, durch Verweilen in Gedanken;
• citta = Verstand; Geist; das wandelbare Wesen des Menschen;
• prasadanam = Klarheit